Hassbotschaft auf dem Trottoir

Fuck you Paul

Hassbotschaft auf dem Trottoir

Da staunt man nicht schlecht: Als ich am 10. September aus dem Haus trat, sah ich eine Grussbotschaft, „Fuck you Paul“, mit schöner Schrift und haltbarer Farbe hin gesprayt.

Da wird man sicher einmal etwas nachdenklich. Wem bin ich da wieder einmal auf die Füsse getreten? Was habe ich verbrochen? Aber ich war auch froh, die unbekannte Sprayerin oder der Sprayer haben die Botschaft auf dem Trottoir hinterlassen und meine Fassade verschont.

Die Botschaft war auch antiquiert. Heute kommen solche Ansagen per Internet. Ich war aber auch ein bisschen stolz. Wer bekommt mit 73 Jahren noch so viel Aufmerksamkeit. Früher, als es noch Krieg um die autofreie Altstadt gab, habe ich regelmässig Hassbotschaften bekommen, anonyme Zettel oder Schreiben im Briefkasten. Aber nun seit Jahren nicht mehr.

Die nette Botschaft ist immer noch vor meiner Tür. Ich lasse sie da. Vielleicht wird sie einmal denkmalgeschützt.

Paul Lehmann
30. November 2020