Verjüngungskur für den Stadtgarten

Der Stadtgarten im Herzen Winterthurs soll für knapp 5 Mio. Franken saniert werden. Drei Viertel davon können durch die ZKB-Jubiläumsdividende finanziert werden.

Viele Leute bevölkern den sommerlichen Stadtpark.
Bild: Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur, Foto: Marc Dahinden

Der Stadtgarten soll bis 2024 saniert und an die heutigen Bedürfnisse angepasst werden. Das Altstadtschulhaus wird in den Park integriert, die Wege besser angelegt, der Spielplatz komplett erneuert und die Gastronomie ausgebaut. Im Bereich zum Merkurplatz hin soll ein «Veranstaltungsplatz» geschaffen werden.
Die Geschichte des Parks reicht zurück bis zu den im 18. Jahrhundert angelegten Bürgergärten. Wichtigster Zeitzeuge ist das fast 280-jährige Barockhäuschen zum „Balustergarten“. In den 60er-Jahren entstand der heutige Stadtpark. Verschiedene Baumraritäten machen den Stadtpark zu etwas Besonderem.

Der Park im Herzen von Winterthur ist die grüne Lunge der Altstadt und wird von vielen Anspruchsgruppen genutzt. Vom frühen Morgen bis tief in die Nacht ist der Park beliebt und wird rege besucht. Erwachsene und Kinder treiben Sport, nehmen Znüni und Mittagessen zu sich, spielen, liegen an der Sonne, geniessen den Feierabend, trinken, festen, lassen ihre Hunde laufen und fühlen sich wohl an der frischen Luft.

Durch die Umgestaltung möchte die Stadt die bestehende Struktur mit den grossen Rasenflächen und dem Baumbestand stärken.
Unter anderem soll der Ballfangzaun zwischen dem Schulhaus und dem Stadtgarten entfernt und der jetzige Hartplatz an Stelle der Parkplätze neu errichtet werden. Das Schulhaus steht dann sozusagen mitten im Park und die Schüler/innen sollen diesen als Pausenfläche nutzen. Ob die kleineren Schulkinder den Wegfall der Rutschbahn begrüssen, ist fraglich. Bisher war den Kindern der Zugang zum Park in den Pausen untersagt. Zudem ist eine Spielwiese direkt bei Stadtpark-Sitzbänken wegen Scherben, Zigarettenstummel, Abfällen, Spucke etc. eher widerlich. Wir erwarten, dass das neue Konzept nicht zu einem eingeschränkt nutzbaren Schulhausplatz führt.

Wer den grossen Spielplatz mit kleinen Kindern benützt, kennt die Schmutz-Probleme auch schon. Um den Kindern eine einigermassen saubere Umgebung inkl. Sandhaufen etc. bereitzustellen, muss die Stadt auch über die Absperrung des Spielplatzes in der Nacht nachdenken.

Der BVA begrüsst es, dass der offene Park mit den grossen Liegewiesen, dem Spielplatz und vielen Sitzgelegenheiten beibehalten wird. Wir raten aber dringend davon ab, gerade in der Nähe des Spielplatzes, Flächen mit Konsumzwang einzurichten. Besser wird dafür auch beim Kinderspielplatz wieder ein kindsgerechter Trinkbrunnen gebaut.

Auch das Barockhäuschen inkl. WC-Anlage soll weiterhin der ganzen Bevölkerung zur Verfügung stehen. Bisher konnte das idyllische Häuschen zu einem moderaten Preis für Geburtstage, Familienfeste, kleine Geschäftsanlässe etc. gemietet werden. Das war gerade für Altstadtbewohnende eine tolle Möglichkeit z.B. einen Kindergeburtstag mit Gartenzugang zu feiern. Dies muss auch in Zukunft möglich sein!

8. März 2021 | Text: Hedi Strahm