Die Sammlungen des Naturmuseums Winterthur beherbergen über 100’000 Objekte aus der Region. Von Herbarbelegen über Insekten bis hin zu Fossilien wird damit die Naturgeschichte Winterthurs über Jahrmillionen abgedeckt. Einige dieser Objekte stammen auch aus unserem Quartier.
Fossilienfreunde können in unserer Winterthurer Altstadt ihrem Hobby nachgehen, denn an manchen Orten kann man versteinerte Überreste von Tieren finden, die vor vielen Millionen Jahren gelebt haben. Die Fassade der ZKB am Untertor beispielsweise ist übersät von zusammengeschwemmten Schalen von Brachiopoden (Armfüssern). Sie sehen zwar aus wie Muscheln, sind aber nicht näher mit ihnen verwandt. Freuen wir uns auf das Ende der Umbauarbeiten am Kunst Museum am Stadtgarten, wenn am Sockelgestein wieder nach den Zähnen der Haie aus dem Meer der Molassezeit gesucht werden kann.
Das Mammut vom Bahnhof Auch im Erdreich liegen Schätze verborgen. Der geologische Untergrund in der Altstadt sind Schotterablagerungen, die grosse Schmelzwasserströme nach Ende der Eiszeit hier deponiert haben. Jede Baugrube ist ein Blick zurück in die Vergangenheit. Mit viel Glück kommt ein Juwel zum Vorschein, so geschehen bei den Arbeiten auf dem südlichen Bahnhofareal im Februar 1874. Der Bahnmeister Jakob Klingler findet ein grösseres Stück eines Mammutstosszahns zusammen mit einigen Bruchstücken fünf Meter tief im Kies. Dieser Fund wird seit 150 Jahren in der paläontologischen Lokalsammlung des Naturmuseums aufbewahrt und konnte genau im Jubiläumsjahr in der Eiszeitausstellung gezeigt werden.
Jüngere Altstadtfunde
Bei Ausheben von Kellern wurden in verschiedenen Häusern der Altstadt Knochen von Rindern, Ziegen und Pferden entdeckt. Im Haus zur Weinrebe lagen 2.5 m tief im Boden die Hornzapfen mehrerer Ziegen. Heute werden sie, aufgenommen unter der Nummer NMWIN 13702, im Sammlungsraum der Erdwissenschaften aufbewahrt – wieder im Keller. Solche Knochenfunde sind bedeutend jünger als die Mammutfunde, doch bisher wurden sie nie genau datiert.
Nationaler Tag der Naturhistorischen Sammlungen am 27.10.24 Viele der über 100’000 Objekte des Naturmuseums Winterthur werden in den Sammlungsräumen als Kulturgut geschützt aufbewahrt. Nur wenige der Objekte können in Ausstellungen gezeigt werden. Um die ganze Sammlung besser zu erschliessen, werden aktuell verschiedene Sammlungsteile fotografisch dokumentiert. Am Tag der naturhistorischen Sammlungen, am 27. Oktober 2024, werden einige spezielle Sammlungsperlen, die in verschiedenen Winterthurer Quartieren gefunden worden sind, der Öffentlichkeit präsentiert.
Juni 2024